Die Werner Legende
Die Legende um Werner von Oberwesel entstand etwa im 13. Jahrhundert. Als der Tagelöhner Werner starb und sein Tod ungeklärt blieb, wurde dieser der jüdischen Bevölkerung angelastet. Angeblich hätten sie ihn bis zum Tode gequält, indem sie ihn an den Füßen aufgehängt hätten, um eine Hostie, die er verschlucken wollte, zu entreißen. Man hatte ihn lange als katholischen Volksheiligen und Märtyrer verehrt. Die Bewunderung seiner Person führte außerdem zu vielen aufrührerischen Legenden um den angeblichen Ritualmord.
Ritualmorde dienten zur Verleumdung der angeblichen Täter. Während der Nazi-Herrschaft hat man die Legende in Julius Streichers Hetzschrift "der Stürmer" aufgefrischt, um zu Verfolgungen und Ausschreitungen zu animieren. Angebliche Untaten waren zentraler Inhalt des Wochenblattes. Hauptthema des Stürmers war der Kampf gegen die Degeneration der nordisch-germanischen Rasse durch sogenannte Rassenschande.
Gemälde vom Werner von Oberwesel
Werner von Oberwesel im jüdischen Museum in Berlin